[Eine-Earth-Altar]

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Buch 2/10/37

Lage
21°7´17" östliche Länge, 55°32´39" nördliche Breite   [ Karte ]

Ortsname
Neringa (Kurische Nehrung), Litauen, Europa

Persönliche Bedeutung für den Spender
Im Oktober 1944 erhielt meine Mutter durch den Kommandeur die Nachricht, dass mein Vater Richard Gröschke, geb. am 28. September 1911, auf der Kurischen Nehrung südlich von Memel gefallen und in Schwarzort - heute Juodkrante - in deutscher Erde eines Kiefernwaldes begraben ist. Der Todesnachricht war ein Foto des mit Tannenzweigen geschmückten Grabes beigefügt; das beschriftete Holzkreuz trug den Namen meines Vaters. Anfang 1946 bekamen wir von einer deutschen Dienststelle genauere Angaben: danach lag das Grab auf einem sog. Heldenfriedhof in Schwarzort hinter dem Gasthof *Kurischer* Hof im Walde. Nach Kriegsende gehörte dieses baltische Gebiet wieder zu Russland; es war also für die Familie nicht erreichbar. Nach dem Zerfall der Sowjetunion stabilisierte sich die politische Lage im Baltikum Mitte der 90iger Jahre des letzten Jahrhunderts. Litauen wurde eigenstaatlich. Dies weckte die Hoffnung, mit Hilfe des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge genaueres über den Zustand oder Verbleib des Grabes zu erfahren. Dieser hatte Umbettungen nach Klaipeda (früher Memel) vorgenommen. Leider erfüllten unsere Erwartungen sich nicht. Uns wurde schließlich Anfang dieses Jahres mitgeteilt, dass in Juodkrante keine Soldatengräber oberirdisch lokalisiert werden konnten. Bei dieser Anonymität sollte es nicht bleiben, da die Idee und Realität der Eine-Welt-Kirche mit dem Eine-Erde-Altar uns die Möglichkeit gibt, meinen Vater gefühlsmäßig in die Heimat zu holen. Also begaben mein Mann und ich uns im Sommer 2005 auf Spurensuche und reisten nach Neringa. Dies war erst jetzt möglich, seit meine Mutter im letzten Jahr im Alter von fast 98 Jahren verstorben ist. In Juodkrante sprachen wir wahllos alte und junge Menschen auf den Straßen an, erkundigten uns in Hotels, fanden nur hilfsbereite Menschen; mit deren Hinweisen sogar einen *Kurischen Hof*, heute *Kursìu kiemas*. Es war aber nicht der uns vor 60 Jahren benannte. In einer längeren Unterhaltung erläuterte der Hotelbesitzer uns, dass er den Namen des inzwischen in Appartements umgebauten früheren Hotels *Kurischer Hof* übernommen hatte. Wir fanden in der Nähe eine Lichtung im beschriebenen Kiefernwald. Auf ihr standen halbverfallene Holzhütten, der Nachlass eines Jugendlagers aus russischer Zeit. In diesem Waldstück vermute ich das Grab meines Vaters. Genaueres ist nach 60 Jahren unter diesen Voraussetzungen wohl nicht zu erwarten. Von dort nahmen wir Walderde mit. Einen Teil übergebe ich dankbar und nun innerlich beruhigt diesem Eine-Erde-Altar, der seinen Namen für uns zu Recht trägt: Erde aus dem vergangenem Deutschen Reich, der aufgelösten Sowjetunion und dem heutigen Litauen. Einen anderen Teil dieser Erde gebe ich auf das Grab meiner Mutter. (Anlage: 1 Foto)

Beschaffenheit der Spende
Struktur grob
Farbe dunkelbraun

Spender

Reintraud Siebert, geb. Gröschke, Dr. Lothar Siebert, Fontaneweg 32, 21365 Adendorf

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