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Buch 3/20/1

Lage
34°53´17" östliche Länge, 38°34´ nördliche Breite   [ Karte ]

Ortsname
Ibrahimpasa, südl. von Ürgüp, Türkei, Kappadokien, Asien

Politische Bedeutung
Zum Ende des 15. Jh. war das Gebiet der heutigen Türkei vollständig in osmanische Hand gelangt. Unter der islamischen Herrschaft der Osmanen stabilisiertn sich die politischen Verhältnisse bald derart, dass die Höhlenwohnungen und Klöster im Tuffgestein größtenteils im 17. Jh. nach und nach aufgegeben wurden. Einerseits wurden christl. Glaube und Leben toleriert, andererseits begann auch die Verwitterung an der Höhlenstabilität zu nagen. Eine der Ausnahmen bildete das Tal von Zelve: Bis in die 1950er Jahre bot das Tal Hunderten von Menschen Unterkunft. Wegen akuter Einsturzgefahr der Höhlen mussten dann aber alle nach Neu-Zelve umziehen (L.E.Latzke u.a.2011). Heute werden in geeigneten Tälern ohne Denkmalschutz-Status neue, gewaltige Hohlräume maschinell im Tuffstein geschaffen. Sie dienen der Einlagerung der Kartoffelernte sowie von Zitronen, letztere von der Südküste, die hier langsam ausreifen sollen. Von einer solchen Bohrstelle bei Ibrhimpasa stammt dieser Tuffstein-Sand.

Religiöse Bedeutung
Schon im 2. Jahrh. n. Chr. entstanden in Kappadokien zahlreiche Christengemeinden, die sich um zwei Bischofssitze gruppierten: Caesarea (Kayseri) und Melite (Malatya)... Das Mönchstum hatte sich in Kappadokien bereits seit dem 2. Jh. entwickelt. Gab es zunächst nur eine Ansammlung von Asketenklausen, so entstanden bald ausgedehnte Mönchssiedlungen (W.Dorn, 2010). Die Behausungen, Wirtschaftsräume und kleinen Kirchen wurden in mühseliger Handarbeit als Aushöhlungen des weichen Tuffsteins geschaffen. Während der BNedrohung durch die Perser um 605, später durch die Araber um 647 und schließlich durch die Seldschuken nach 1060, boten die zahlreichen Höhlen in den zerklüfteten und abgelegenen Tufftälern der christlichen Bevölkerung Zuflucht (W.Dorn, 2010). Daneben entstanden sehr viele, künstlich geschaffene Aushöhlungen des Tuffgesteins, vielerorts grub man sogar unter den Dörfern in die Tiefe. Oft wurden sie zu Dauerwohnungen.

Geologische Bedeutung
Seit dem Spättertiär, vor ca. 8 Mio Jahren, herrschte an den Rändern des heutigen Kappadokiens eine äußerst rege Vulkantätigkeit, in deren Verlauf die Landschaft mit ausgedehnten Tuffsteindecken überzogen wurde. Tuffstein entsteht während eines Vulkanausbruchs, wenn infolge der mit großer Gewalt entweichenden Gase eine Zerstäubung von Magma stattfindet. Teile dieser Aschen werdenvom Wind weitergetragen und an anderer Stelle zu Tuffstein aufgeschichtet. Die Erosion durch Wind, Frost und ganz besonders das Wasser führten zu dem heutigen phantastischen Aussehen dieser Landschaft mit Tafelbergen, Erosionsrippen, tiefen Canyons und freistehenden Felskegeln, mal schlank, mal nach oben spitz zulaufend.

Beschaffenheit der Spende
Struktur fein
Farbe hellbeige/braun/grau

Spender

Fischer, Hans
Rudolf-Kinau-Str. 15
29640 Schneverdingen

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